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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 28

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
28 Erstes Buch. punkte — mag dies nun ein Berg oder eine Senkung im Haupt- kamme sein — aus, und man nennt solchen Mittelpunkt dann einen Gebirgsk notcn oder G e birg s stock. In den eigentlichen Kämmen finden sich zuweilen Senkungen, welche man Einsattelungen oder Joche nennt. Ueber sie füh- ren dann gewöhnlich die Gebirgsstraßen. Zu dieser dritten Klasse gehören alle Riesengebirge unseres Erdkörpers, und ihre Kämme sind über 1000 Meilen lang. Dabei sind Er- scheinungen, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit wiederkeh- ren , interessant. Die meisten großen Kammgebirge von Asien und Europa streichen den Breitenkreisen gleichlau- fend, also von O. nach W. — die der übrigen Erdtheile den Meridianen gleichlaufend, also von S. nach N. Doch giebt es Ausnahmen. Ferner fallen die Kammgebirge meist nur nach einer Seite steil, nach der andern sanft ab, oder ihre Abdachung ist nach den verschiedenen Seiten eine ver- schieden e; die steile Seite ist gewöhnlich entweder die Süd - oder (wenn sie von S. nach N. ziehen) die Ost- sei te. Die höchsten Gipfel eines Gebirges betragen öfters etwa das Doppelte der Kammhöhe. Endlich ist die Kamm- höhe des einen Gebirges öfter die Gipfelhöhe des andern. Der Kamm des Himalaya ist so hoch als die Gipfel der Andes in Südamerica, und die Kammhöhe der Andes so hoch als die höchsten Gipfel der Alpen u. s. w. So entdeckt man überall in der Mannigfaltigkeit das Gesetz und die Ordnung. tz. 24. Einthcilung der Gebirge nach ihrer Entstehung und Bildung. Nach der Entstehung und inneren Bildung unter- scheidet man 1) die ältesten Neptuirischen Gebirge, deren Entstehung in §. 11. geschildert ist. Diese Gebirge zeigen regelmäßige Schichten mit Geschiebe, begünstigen die Bildung von Höhlen und führen allein Erze und Verstei- nerungen oder Petrefatte. 2) Die jüngeren Plutoni- scken Gebirge als diejenigen Felsarten, welche später in verschiedenen Zeiträumen (Hebungsperioden) aus Rissen der Erdrinde aus dem glühend Flüssigen hervorgequollen sind. Während also z. B. in Europa der Hundsrücken unter die ältesten (neptunischen) Gebirgsformen gehört, gehören die Centralalpen zu der jüngsten Hebung; als die jüngste und

2. Die Geschichte der Deutschen - S. 154

1824 - Herborn : Krieger
154 tefe er mit unbeschreiblicher Kraft jn'dem Reich der Franken. Bei seinem Tode (-¡-741) theilte er die R-kchsverwalrung unter seine beiden Söhneka rlr mann lurd Piptn, von denen jener Anstrasien, also auch die Lander in Teutschland, dieser Neu- strien erhielt. Da der fromme Karimann im Jahr 7^7 in ein Kloster ging, sah sich endlich Plpin, der nunmehr das ganze Reich unter sei- nem Zepter vereinigte, im Stande, den Plan, an dem seine Famiue so lange eines Geistes ge- arbeitet hatte, vollens in's Leben zu rufen. Es bedurfte blos noch der Eeremonie, daß ein Kö- nig, der eigentlich gar nicht mehr auf dem Thro- ne saß, für abgesetzc erklärt wurde. Der Adel ließ keinen Widerstand fürchten, weil er meist durch Pi pin's Familie in feine Penefieien einge- setzt war, und die Geistlichkeit war auf man- cherlei Weise gewonnen. Urner solchen Umstän- den richtete Plpin an den Papst Zacharias, der wahrscheinlich auch früher heimlich einver- standen war, öffentlich die Frage: c Wer König zu sein verdiene, ob der, welcher müßig zu Hau- se sitze, oder der, weicher die Sorgen und Be- schwerden der Regierung trage? Beifällig war die Antwort des Statthalters Christi. Es wur- de daher im I. 752 *) ein großer Reichstag und eine Volksversammlung nach Soissons ausgeschrieben, der letzte Merovinger, Eh i! ve- ri ch Iii'., für der Krone unwürdig und verlu- stig erklärt, und dagegen Plpin als König der Franken anerkannt, pnh halb hernach von Bo- *) In brr Angabe des Jahre« weichen die Schrift- mannigfaltig ab, indem einige 750 andere 751, die meisten aber 752 als daö Jahr der Krönung nennen.

3. Die Geschichte der Deutschen - S. 321

1824 - Herborn : Krieger
321 Berfafsnng ging eine bedeutende Veränderung vor. Drc bios gewerblichen Verbindungen der Handwerker, die wir schon früher unter dem Manien Glfden kennen lernten, gewannen als Zünfte nun eme politische Bedeutung, nnv es konnte ferner nicht anßenbleibcn, daß auch der dritte Stand die Thcilnahwe an der Der, Wallung erwarb. Nur an wenigen Orten ge, schal) dies auf friedlichem Wege, gewöhnlich wur, de sie von den Geschlechtern nach mancherlei in, nern Stürmen erkämpft. So geschah es 1332 zu Straß bürg, 1356 zu Zürich, 1368 zu Augsburg, zu Halbersiadt 1425 n. s. w. In dem Reiche des Geisies ging'eine Er, scheinung hervor, die eben so bedeutend in ihren Folgen. a>s nnschenwar in ihren Anfängen gewe, sen ist Der menschliche Geist wurde nämlich auf Lie chemischen Verhältnisse der Dinge aufmerksam *). Wenn cs die niedrigste Stufe der Erkenntniß ist, blos die Größenvcrhältnisse anfgefaßr zu haben und die höchste zum Bewußt, sein des Lebens und zum Begriff des Geistes gelangt zu fein; so ist die mittelste und vermit, telnde das Dnrchdringen des Chemismus der Dinge, und man kann unbedenklich von dem Zeitpunkt an, wo der menschliche Geist damit bekannt wurde, eine Epoche in der Bildungsge, schichte unseres Geschlechtes annehmen. Schwer zu beschreiben ist die Andacht, die Begeisterung/ ja selbst die Schwärmerei, die sich derer bemach, rigtcn, die zuerst anfingen den Schleier der Isis zu lüften und einen verstohlnen Blick in die Wcrkstätte der Natur zu thun. Einzig und.al, lein durch die Entdeckungen, die der menschliche ) V«rgl. en. 191. Kirnt. . 21

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 201

1845 - Halle : Anton
201 nommene Expedition im höchsten Grade eifersüchtig waren, denen aber die Häupter der Chouans beßer gehorchten (da sie im Namen des Königes befalhen) als Puisaye. Die Royalisten sielen entweder im Kampfe mit Hoche, oder wurden nachher von Militärcommissionen unter Tallien, welcher Hoche begleitete, zum Tode verurteilt. Nur ein geringer Teil entkam auf die englischen Schiffe; oder spä- ter aus dem Gefängnisse. Vop dem, was die Engländer durch sie in Frankreich hatten erreichen wollen, ward nichts erreicht. Inzwischen war der Convent in seinen Verfaßungs- arbeiten rasch vorgerükt. Vier der Mitglider der Eilfer- Commission, welcher diese Arbeiten übergeben waren, näm- lich Lesage, Lanjuinais, Durand-Maillane und Boissy d'anglas galten für Monarchisten, musten aber ihre Ab- sichten verbergen; — von den übrigen sieben waren Thi- baudeau und Daunou die bedeutendsten. Außer ihnen waren noch Louvet, Verlier, Creuzü-Latouche, Lareveillöre- Lüpaux und Baudin aus den Ardennen Mitglider. Durch die Tätigkeit dieses Comitv kam nun eine republikanische Verfaßung zu Stande, welche das gemeine Volk gänzlich vom Einflüße auf dem Staat ausschloß; also zwar zunächst noch keine Einheit der höchsten Gewalt herstelte; aber diese Herstellung doch dadurch wesentlich erleichterte, daß dieje- nigen Bürger, welche durch größeren Besizstand und höhere Bildung für ein geordneteres Bestehen überhaupt waren, mehr und mehr entscheidenden Einfluß bekamen. Das wesentlich unterscheidende zwischen dieser Ver« faßung und der früheren Verfaßungsurkunde war, daß die gesezgebende Macht nun nicht mehr bei Einem Collegio allein war, sondern bei zweien: beim Rate der Alten und beim Rate der Fünfhundert. Da nun die ge- sezgebende Behörde nicht mehr in Einer geistigen Bewe» gung handelte, hatte auch ihr Uebergewicht über die execu- tive ein Ende. In den Rat der Alten wurden 250 Mit- glider gewält, keiner unter 40 Jahre alt; keiner der nicht verheiratet war oder gewesen war. Der Rat der Fünfhun- dert, dessen Mitglider jünger sein tonten (nur nicht unter

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 20

1845 - Halle : Anton
20 Wort nicht mehr, und Robespierre ward durch die Um- tribe, die man, um ihn popular zu machen, zu seiner Rettung gebraucht hatte, in den Augen des Volkes nur immer höher gehoben. Und so hatten die Girondins auch durch diese Bewe- gung gegen Robespierre wider nichts gewonnen, als daß man sie als heimliche Freunde des Königtums austrug — und daß nun zunächst in der Mutterloge der Jakobiner von allen Seiten Klage gesiirt ward, daß eine Partei im Con- vente sei, welche Freiheit und Gleichheit verderben möchte durch Privathaß und schlechten Ehrgeiz. Von derselben ho- hen, luftigen Tribüne in der Jakobinerkirche, wo einst Brissot und Vergniaud applaudirte Reden hielten, ertönte nun ihre Verwünschung; — und wenn aus den Tochter- logen in den Provinzen dann und wann noch eine energi- sche Vorstellung einlief, daß Brissot und Vergniaud und ihre Freunde in alter Ehre gehalten werden selten, über- zeugten sich Robespierre und Marat dadurch nur um so mehr, daß die Girondins gefährlich seien, und daß man gegen sie alle Kräfte aufbieten mäße. Alles traf andrerseits zusammen, die Girondins zu überzeugen, daß auch sie bei nächster Gelegenheit alle Kräfte aufbieten müsten, um zu zeigen, daß sie noch Einfluß be- säßen in Frankreich, daß sie eine Macht seien. — Und die nächste wichtige Gelegenheit war, als am Uten Nov. die Anklage des Königes beschloßen war, dessen Process. Aber das Schiksal war gegen die Girondins im Bunde; Got wolte erst sie für ihre Sünden durch die Frevler des Ber- ges strafen, ehe seine rächende Hand auch diese erreichte. Ein Umstand eräugnete sich, der in voraus alle Bemühun- gen für den König lämte und wirkungslos machte. Der König hatte früher jahrelang seine Freude an Schloßerarbeiten gehabt; er hatte dies Handwerk förmlich erlernt bei einem Meister in Versailles, Namens Gamain. Am 20ten Nov. erschin dieser schmutzig gemeine, treulose Mensch, der früher vom Könige mit Woltaten überhäuft worden war, vor der Pariser Munickpalität, und stelle vor, daß er etwas sehr wichtiges zu entdecken habe. Im

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 78

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
78 Die Zeit der sächsischen fortschreitende Vermehrung des Christentums im Osten und Norden, sowie durch die Entdeckung der Silbererze im Harz der Handel und der Gewerbefleiß. Köln, Speier, Worms und Mainz waren schon bedeutende Handelsplätze. Auf den Straßen über die Alpen fand lebhafter Verkehr zwischen Italien und Deutschland statt. Deutsche Handelsartikel waren Waffen und andere Metallwaren, Leinwand und Leder. Die Handwerker waren Hörige geistlicher oder weltlicher Herren, sie wurden mit dem Gute, zu dem sie gehörten, zugleich verschenkt oder auch wie Sachen gegen andere ausgetauscht. Neben Leuten, welche die allernotwendigsten Sachen anfertigten, finden sich Waffen- und Goldschmiede, auch Baumeister, die vollauf Arbeit hatten. Ein häufiger und ergiebiger Erwerbszweig waren die Bierbrauereien, mehr auf die östlichen Gegenden Deutschlands beschränkten sich die Metbrauereien. Auch dem Handwerk kam neues Leben von der Kirche. Mönche und Äbte selbst trieben das Handwerk, andere hohe Geistliche suchten es auf jede Art zu fördern. Vielfach wurde das Handwerk zur Kunst. In Gold- und Silberweberei wurde iu manchen Städten Großes geleistet. In St. Gallen verfertigte ein Abt selbst eine kunstvolle Altardecke ; er ließ schöne Gewänder arbeiten, auf deren einem die Himmelfahrt Christi in Gold eingewebt war. Ähnliches vermochten andere Orte aufzuweisen, besonders Regensburg. Eine hervorragende segensvolle Thätigkeit entfaltete nach dieser Richtung der Bischof Bern ward von Hildesheim. Begabte Knaben zog er an seinen Hos, nahm sie auf seinen Reisen mit sich und trieb sie zur Nachahmung dessen an, was ihm wertvoll erschien. Der Malerei, Bildhauerei und der Kunst, Edelsteine einzufassen, widmete er seine volle Aufmerksamkeit. Nach dem Muster fremder Gefäße, die ihm der König schenkte, ließ er neue anfertigen. Der Verzierung des Fußbodens mit Mosaikarbeit wandte er ein eigenes Studium zu. Den Dom zu Hildesheim versah er mit prachtvollen erzgegossenen Thüren. 3)as Kaisertum auf feiner üaditfiöfie unter fionratl Ii. und Jkinricft Iii. 1024—1056. V. Konrad Ii. 1024—1039. 1. Konrads Ii. Wahl und Krönung. Um die Zeit, da die ersten Trauben reisten, zogen die deutschen Fürsten dem Rheine zu.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 214

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
214 Die Zeit von Rudolf von Habsburg hatte schwere Verwüstungen angerichtet. „Der Herren und Städte Lande waren so sehr geschädigt mit Raube und mit Brande, daß mehr Leute verdarben und in Armut sanken, als vorher in viel hundert Jahren je geschah," „und sonderlich Schwabenland und das Land der Herren von Württemberg wurde dermaßen verheert und verbrannt, daß da an manchen Enden außerhalb der Städte und Festen auf zehn und zwölf Meilen nirgends Dorf noch Haus stand." Unter König Wenzel, „des Heyligen reyches schwecher und schender, war nirgend recht und gerechtigkeit zu finden und die mechtigen mogten ungestraft alle unterdrücken," so schreibt ein ehrlicher Kölner Bürger. Viii. Dnprecht von der Pfalz 1400—1410* Da Wenzel sowohl in Deutschland als in Böhmen durch eigene Schuld immer mehr im Ansehen sank, wurde er von den vier rheinischen Kurfürsten abgesetzt und an seiner Stelle Ruprecht von der Pfalz gewählt; aber auch er konnte bei allem guten Willen wenig ausrichten, da in Wahrheit der Erzbischof Johann von Mainz die Regierung im Reiche führte. Die Reichsgewalt war so tief gesunken, daß ihm dieser Erzbischof die Verpflichtung abnötigte, „ohne dessen Erlaubnis keine Bündnisse mit Fürsten oder Städten einzugehen und nie es mit dessen Feinden zu halten." Was dem König verboten war, das war den Reichsständen erlaubt. Als Ruprecht sich anschickte, das ihm auferlegte Joch abzuschütteln und die Macht des Erzbischofs zu brechen, starb er 1410 mitten unter den Kriegsrüstungen. Bezeichnend für die ganze damalige Lage des Königtums ist eine letztwillige Verfügung Ruprechts: Man solle ndch seinem Tode seine Königskrone und andere Kleinodien verkaufen, um mit dem Erlös seine Schulden beim Apotheker, Schmied, Schuster und Maler in Heidelberg und bei einigen armen Leuten in Arnberg zu bezahlen. Ix. Sigismund 1410-1437. Nach Ruprechts Tode wurde Wenzels Bruder Sigismund Kaiser. Er sah sich vor die Aufgabe gestellt, die eingetretene Kirchenspaltung zu beseitigen und auf eine „Verbesserung der Kirche an Haupt und Gliedern" hinzuwirken. Eine Kirchenversammlung zu Pisa (1409) hatte das Übel beseitigen wollen, indem es die beiden

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 175

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
bis zum Ende des Zwischenreiches. 175 zum halben Mond, zum Stern, zum goldnen Stern, zum roten Schilde, zum Spiegel, zur Nadel it. a. m. Nach diesen Namen werden auch die Hausbesitzer, so lange es keine Zunamen gab, unterschieden und benannt. Die alten Städte enthielten gewöhnlich wie die alten Dörfer vier Hauptstraßen, die sich in der Form von Kreuzwegen nach den vier Himmelsgegenden bis zu den vier Hauptthoren hinzogen. Alles, was zu einer Genossenschaft oder zu einem Stande gehörte, pflegte in gesonderten Gassen zu wohnen. Daher kamen Straßennamen wie: Gerberstraße, Sporengasse, Hirteugasse, Judengasse, Klostergasse, Pfarr-gasse u. s. w. Die meisten neuen Straßen entstanden jedoch erst durch neue Ansiedelungen von fremden Freien und hörigen Leuten, die durch die bürgerliche Freiheit und Sicherheit angelockt wurden. Die freien Geschlechter, die in die alten Städte zogen, gaben den neuen Straßen ihren Namen oder nahmen auch den Namen derselben an; jeder Geschlechterhof pflegte daneben eine besondere Benennung zu tragen, die vielfach später zum Familiennamen wurde. So gab es in Mainz einen Hof zum Affen, zum alten Schild, zum Schildknecht, zum Schwert, zum Juck in die Höll, zu der Höllen, zum Himmel, zum Jungen, zum großen Jungen, zum Esel, zum Eselgesang, Eselweck, faulen Apfel, Federwisch, Flegel, Frosch, gülden Frosch, zur gülden Luft, zum gülden Schaf, zum güldenen Krebs, zum güldenen Anker, zur großen Eich, zum Mandelbaum, zum großen und kleinen Mehlbaum, Nußbaum, Rosengarten, zur Rosenecke, zur Mitternacht, zum Lintwurm, zur Hennen, zum Falken, zum Gensfleisch und viele andere mehr, die sich zum Teil noch heute erhalten haben. Wie bei den Burgen bestanden die ältesten Befestigungen der Stadt nur in hölzernen Planken oder Pfählen und in Erdwällen, die hie und da noch bis ins 14. Jahrhundert unverändert blieben. Tie ersten Stadtmauern findet man in ehemals römischen Städten, in denen noch die alten römischen Bauten erhalten waren, die als Vorbild dienen konnten und später allein geltend wurden. Türme, Wichäuser und befestigte Thore bildeten außerdem den wichtigsten Bestandteil der Befestigung. Die Türme waren entweder mit der Stadtmauer verbunden oder standen ganz frei und dienten zu gleicher Zeit als Warten wie die Landwehren, die an der Grenze der Feldmark angelegt wurden. Während die Wichäuser befestigte Gebäude darstellten, die öfter turmartig gebaut waren, erschienen die befestigten Thore meist mit Türmen

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 232

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
232 Deutsche Einrichtungen und Zustände vom Ende des Zwischenreiches Die Reichsgewalt hatte nicht vermocht, den Landfrieden beharrlich aufrecht zu erhalten, um so mehr waren die Fürsten und ihre Beamten darum bemüht. Sie bekämpften unermüdlich die Raublust des Landadels. Doch dabei sind viele Fürsten nicht stehen geblieben, sie haben auch auf Bau und Befferung der Wege Bedacht genommen, sie legten Vorratshäuser an und halfen den bäuerlichen Unterthanen in Zeiten der Not mit Getreide und Futter aus, auch regelten sie die Löhne und Preise für Handwerkserzeugnisse, Lebensmittel und Arbeitsleistungen. 12. Die freien Städte. Seit den Zeiten des Interregnums war die Macht und Blüte der deutschen Städte fortwährend im Steigen. In unserem Zeitraum, dem scheidenden Mittelalter, waren die bedeutenderen Reichsstädte mit dem Zerfall der Reichsgewalt und der Ausbildung der fürstlichen Landesherrlichkeit thatsächlich unabhängige republikanische Gemeinwesen geworden. Ihre Streitmacht konnte sich mit mancher der Fürsten messen, und der Stolz der reichert Handels-Herren und großen Patriziergeschlechter dünkte sich nicht geringer als fürstliche oder adlige Art. Als berühmtes Beispiel bürgerlicher Größe stehen die Fugger in Augsburg da. Dies Geschlecht, von einem armen Weber abstammend, erhob sich zu einem solchen Reichtum, daß Kaiser und Fürsten, wie auch der Papst seine Schuldner waren. Nach außen ein festes Bollwerk bürgerlicher Freiheit gegen fürstliche Herrschsucht und ritterliche Gewaltthat, boten die Städte im Innern das Schauspiel langwieriger heftiger Kämpfe um die Stadtverwaltung. Es giebt kaum eine größere Stadt auf deutschem Boden, in welcher nicht Bürgerkrieg die Straßen blutig färbte und die Ratsstühle umwarf. Den Altbürgern oder Geschlechtern waren die Zünfte oder Handwerksinnungen entgegengetreten und hatten sich zumeist den Anteil an der Verwaltung der Städte errungen. Diese streitbaren Zunftgenossen, die ihre Waffen so meisterhaft gegen äußere Feinde zu brauchen wußten, drängten auch die „Stadtjunker" mehr und mehr aus dem Alleinbesitz der Ämter und setzten in gar vielen Städten eine Zunftregierung an die Stelle der patrizischen. Ii. Städtisches Keden. 1. Aussehen der Städte. Der in den Städten herrschende Wohlstand, welcher damals viel gleichmäßiger als heute verteilt war, gab auch den Städten und der Lebensführung ihrer Bürger ein gleich-

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 260

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
260 Deutsche Einrichtungen und Zustände vom Ende des Zwischenreiches Die ersten gedruckten Bücher erregten wegen ihres billigen Preises großes Aufsehen. Die Mönche aber, denen ihr Verdienst genommen war, verschrieen sie als Teufelswerk und sagten, die roten Titelblätter seien mit Menschenblut geschrieben. Anfangs blieb die Druckerei ein großes Geheimnis, die Gesellen arbeiteten hinter Schloß und Riegel, als aber die Fust-Schöffer'sche Druckerei abbrannte, stoben die Druckergesellen in alle vier Winde, und nach fünfzig Jahren fanden sich bereits in allen Ländern Europas Druckereien. Trotz dieser Erfindung rasteten die Bücherabschreiber nicht. Namentlich die reformierten Klöster legten es ihren Mönchen als Pflicht auf, mit felbftverleugnendem Fleiße Bücher durch Abschrift zu vervielfältigen. Auch in den Drucken mußte eine kunstreiche Hand die Anfangsbuchstaben ausmalen und Kapitelüberschriften zeichnen. Das geistige Leben erhielt dadurch eine gewaltige Anregung, denn der geistige Verkehr wurde nun unendlich schneller vermittelt, als es in alter Zeit möglich war, wo jedes Buch mit jahrelanger Mühe abgeschrieben werden mußte und nur mit großen Kosten angeschafft werden konnte. Jetzt war die Errichtung von Schulen erleichtert, und die Schätze alter und neuer Wissenschaften wurden jedem Lernbegierigen zugänglich. 2. Sonstige Erfindungen. Während früher besonders Sand-und Wasseruhren zur Bestimmung der Zeit in Gebrauch waren, wurden diese jetzt durch die neu erfundenen Pendeluhren verdrängt, zu denen sich später auch noch die in Nürnberg erfundenen Taschenuhren gesellten. Auch Orgeln, Kompasse, Sägemühlen und Glasspiegel sind Erfindungen des Mittelalters. 3. Das Schulwesen. Der Wettstreit zwischen den Zünften und Patriziern erstreckte sich auch aus die Bildung. Auch der Handwerker und Kaufmann ließ seine Tochter etwas lernen. Die adligen Damenstifter schlossen sich freilich von den Bürgerlichen meist ab und boten nur Standesgenossinnen Ausnahme, aber die Nonnenklöster blieben immerfort Mädchen aus allen Ständen geöffnet. Daneben durften Mädchen auch in einzelnen großen Städten die Stadtschulen oder die sogenannten „Schreibschulen" besuchen. Die letzteren waren Privatschulen, in denen deutsch schreiben und lesen gelernt wurde. Seit dem 14. Jahrhundert entstanden in den meisten Städten eigentliche Mädchenschulen. Es waren Privatunternehmungen von „Lehrsrauen," welche zum größten Teil einer religiösen Genossenschaft angehörten. Eine weitere Berufsklafse, welche sich mit Mädchenunterricht be-
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